Übung Eisrettung

Wir haben die Kälte der letzten Tage genutzt und sind letzten Samstag zu einer Übung auf einem zugefrorenen Weiher ausgerückt.

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An dieser Stelle sei gleich gesagt: Die meisten Gewässer in unserer Region haben noch keine durchgängig tragfähige Eisschicht! Die Übung wurde unter kontrollierten Bedingungen und mit entsprechenden Sicherungsmaßnahmen durchgeführt. Das Betreten einer Eisfläche erfolgt immer auf eigene Gefahr. Tipps zum Verhalten bei einem Eisunfall findet Ihr am Ende des Beitrags.
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Um 09:00 startete die Übung mit einer kurzen theoretischen Schulung, in der die Möglichkeiten für eine Eisrettung diskutiert und die vorhandene Ausrüstung begutachtet wurden. Auch wurden die Gefahren des so genannten Bergungstods behandelt. Anschließend machten wir uns auf zum Übungsobjekt.
Ausgerüstet mit Wasserrettungsanzug, Schwimmweste, Spineboard, Steckleiter und gesichert durch Leinen musste eine in das Eis eingebrochene Person (ebenfalls mit Wasserrettungsanzug, Schwimmweste und Leinensicherung ausgestattet) gerettet werden. Dadurch, dass sich der Retter immer auf der gesicherten Leiter oder dem Spineboard über das Eis bewegt, vergrößert sich seine Auflagefläche. Die entstehenden Kräfte können so besser abgeleitet werden, was die Sicherheit für unseren Kameraden erhöht. Angekommen am Eisloch wird dem Verunglückten ein Spineboard gereicht und nach Möglichkeit sogar schon im Wasser unter den Patienten geschoben. Auf Kommando ziehen die Kollegen an Land an den angebrachten Leinen und befördern die beiden somit wieder ans trockene Ufer.

Während der Übung waren Kollegen des Malteser Hilfsdienst Erding/Flughafen/Dorfen Rettungswache Flughafen anwesend, um solch eine Lage auch mal aus Sicht der Feuerwehr kennen zu lernen. Selbstverständlich haben wir diesen Umstand genutzt und uns auch Wissen aus rettungsdienstlicher Sicht angeeignet, damit die Zusammenarbeit in Zukunft noch besser abläuft.

Ein großer Dank gilt dem Eigentümer des Weihers, der uns das Objekt zur Verfügung gestellt hat.

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Sollten Sie einen Eiseinbruch beobachten, so wählen Sie sofort die Notrufnummer 112!
– Eine möglichst genaue Ortsangabe und das Aufstellen von Einweisern erleichterten eine zügige Rettung.
– Werfen Sie nach Möglichkeit dem Eingebrochenen einen Rettungsring oder einen anderen Gegenstand zu, mit dem er sich über Wasser halten kann.
– Riskieren Sie nicht ihr eigenes Leben und gehen Sie auf keinen Fall ungesichert auf das Eis!
– Ist jemand am Rand eingebrochen, reichen Sie beispielsweise eine Jacke, nie die eigene Hand – achten Sie unbedingt auf einen sicheren Stand und lassen sich durch eine Leine o.Ä. sichern!

Sollten Sie selbst ins Eis einbrechen, raten wir, laut um Hilfe zu rufen und sich so wenig wie möglich zu bewegen. Darüber hinaus sollte vermieden werden, unter das Eis zu geraten.